Erster Stop: Tschechische Republik & Polen
- Herbstkindl
- 15. Mai 2020
- 2 Min. Lesezeit
In meinen ersten Berichten möchte ich euch auf meinem Roadtrip durch Europa mitnehmen bevor es dann in die weite Welt hinausgeht. Fangen wir an mit meinem ersten Stop: der Tschechischen Republik und Polen.

Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wie ich mit einem dicken Kloß im Hals mein Elternhaus hinter mir lies und ins ungewisse Tschechien los fuhr. Es war meine erste „große“ Reise alleine. Viele erklärten mich für verrückt, warum ich unbedingt in den Osten müsse. Es ist eine Schande, dass viele Deutsche immer noch so negativ darüber denken und ich selbst musste mir Scham eingestehen, als ich entdeckte, welch wunderschöne, unberührte Plätze der Osten uns bietet. Natürlich erkennt man den Übertritt über die Grenze. Die Industriebauten erinnern an früher mit ihren langen, eckigen Häusern, doch je tiefer man hinein fährt desto schöner werden die Straßen. Hügelauf, hügelab, kilometerlange Alleen mit wunderschönen Kirschbäumen. Alles erinnert an einen alten Film, es ist so still...
Hier machte ich auch meine erste Erfahrung mit Workaway, näheres dazu findet ihr unter dem Punkt „Unterkünfte“.
In den nächsten Beiträgen findet ihr detailliertere Angaben zu meinen besuchten Orten bzw. Städten.
Fazit zu diesen beiden Ländern:
Ich warf hier alle meine Vorurteile gegenüber den Ostländern über Bord, war im positiven Sinne dazu gezwungen. Die Menschen hier sind einer der gastfreundlichsten, die ich während meines Roadtrips getroffen, bzw. bei denen ich gelebt habe. Obwohl die Gegenden oft von Armut geprägt sind, möchten sie es dem Gast so schön wie möglich machen. Hier lernte ich das große Konzept des Geben und Nehmens kennen. Sie gaben mir ihr Bestes - im bildlichen Sinne ihr letztes Hemd – dafür erwarteten sie von mir auch etwas. Und ich gab ihnen alles, was ich an Leistung, an Wissen und Offenherzigkeit hatte. Die Vorurteile, die für diese Länder entstanden sind, bestehen glaube ich nur, durch den ersten Eindruck. Klar, sie wirken auf den ersten Blick etwas unhygienisch, entwicklungstechnisch hinterher. Was einen reinen geschichtlichen Hintergrund hat: Nachdem die Menschen wieder zurück in ihre Gegenden durften, hatten sie Angst. Angst, gleich wieder vertrieben zu werden und deswegen fingen sie nicht sofort an, alles wieder auf zubauen – so wie wir, mit Unterstützung der Alliierten.
Sie arbeiten viel und sind handwerklich sowie sprachlich begabt. Schätzen uns Deutsche sehr, weil wir für sie strikte, disziplinierte und arbeitsorientierte Menschen sind. Hier zu reisen ist kostengünstig, angefangen bei den Spritpreisen und Restaurants, bis hin zu den Eintritten für Museen. Wobei man sich an die Freundlichkeit in Zweiteren anfangs gewöhnen muss. Oft sind sie nicht bereit, eine andere Sprache zu sprechen und es wirkt so, als hätten sie keine große Lust auf Touristen. Alles in allem und mit ein wenig Geduld sind sie jedoch sehr hilfsbereit und immer darauf bedacht, es jedem Recht zu machen.
Und was lernen wir daraus? Der erste Blick, das Schubladendenken täuscht uns oft. Ein zweiter Blick lohnt sich, vorallem ins Innere der Menschen...
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