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Polen

  • Autorenbild: Herbstkindl
    Herbstkindl
  • 9. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Polen ist ein Land, in dem man am besten zu sich selbst finden und vollkommen in die Natur eintauchen kann. Die Landschaft ist geprägt von endlosen, einsamen, weiten Grünflächen. Sie ist um einiges flacher, wie ich es aus Bayern gewohnt bin. Mit ein paar kleinen, vereinzelten Siedlungen und schönen Städten, die schon von weitem durch ihre hohen Kirchtürme auffallen. Auch hier ist man jederzeit willkommen, überaus gastfreundliche Menschen, die sich sehr erfreuen, wenn man ihnen das ein oder andere bayrische Rezept verrät :)

Ich setzte mich damals irgendwo im nirgendwo bei einem Ehepaar ab, die sich so ziemlich selbst versorgten und lernte hier meinen grünen Daumen kennen. Verbrachte die Tage mit ganz banalen Unkraut jähten, Gemüsebeete auf Vordermann bringen und stundenlangen Spaziergängen mit deren Hund durch den schier unendlichen Wald. Man traf keine Menschenseele, man hatte nur sich selbst. Nein, das stimmt nicht ganz. Man hatte die Natur um sich. Eine wunderschöne, unberührte Natur. Ich hatte das Glück nah an dem Fluss Weichsel zu wohnen, die Gegend dort ist besonders grün.

Die schönste Eigenschaft, die ich hier gelernt habe ist, in den Tag hinein zu leben. Den Tag gemütlich angehen zu lassen – warten bis es warm genug ist, um raus in den Garten zu gehen und dort den ganzen Tag vor sich hin zu werkeln. Ganz ohne Stress. Einfach das machen, was man schafft. Für mich ist das eine der größten Gaben.


Natürlich haben in Polen auch die Städte ihren Charme. Mich zog es nach Danzig. Ihr werdet es noch öfters zu Lesen bekommen: meine Reisen sind geprägt von Zufällen. So wie ich in Prag zufällig bei einem Bekannten meiner Gastfamilie unterkommen konnte, waren es hier die Eltern meiner Gastfamilie, die eine kleine Wohnung in Danzig hatten.

Danzig selbst ist eine schnuckelige Altstadt, mit einem tollen Hafen in der Danziger Bucht, schöner Kirche und kunterbunten Häusern. Viel anzusehen gibt es nicht, aber nehmt euch ein bisschen Zeit, um einfach durch die Gassen zu schlendern.

Ein kleiner Café Tipp von mir: das Café Retro. Super süß eingerichtet mit tollen Kaffee und leckerem Kuchen – auch vegan!


Fährt man noch etwas weiter in den Norden, bis ganz an die Küste hoch, entdeckt man dort eine ebenso unberührte Natur, gepaart mit dem Rauschen der Ostsee. Einen Ort, „Hel“ (ca. eine Stunde von Danzig entfernt), kann ich euch besonders empfehlen. Ein winziges Fischerdörfchen mit wenig Touristen. Fahrt am besten mit dem Auto bis Władysławowo (Port) und lasst euch von dort aus mit dem Bus bis ins Zentrum (Powiat Pucki) hineinfahren. Kosten ca. 2,20 €. Falls ihr viel Zeit habt, ist der Ausgangspunkt Władysławowo auch einen Besuch wert: eine lange Promenade mit diversen Parks. Doch zurück zu Hel: bummelt durch die kleine, etwas mittelalterlich wirkende Stadt, mit etwas Glück und gutem Wetter seht ihr bis zur russischen Seite hinüber. Kehrt in eines der vielen Fischerrestaurants ein. Die meisten verstehen dort kein deutsch oder englisch, lasst euch einfach die Empfehlung des Hauses bringen. So bin ich dort sehr gut gefahren – ich bekam immer leckere, sehr preisgünstige Gerichte, mit Fisch direkt aus der Ostsee. Zum Verdauungsspaziergang bietet es sich schön an, die Landzunge am Strand entlang zu laufen. Verlaufen kann man sich dort nicht: an jeden Strand grenzt ein Nadelwald, an den wiederum die einzige Straße dort hinaus anknüpft und von dort aus man in den Bus zurück nach Władysławowo hüpfen kann. Übrigens: An der Spitze der Landzunge ist ein kleiner aber super schöner Campingplatz. Direkt am Meer, einsame Strände und sich den Ostseewind um die Nase wehen lassen – was gibt es schöneres?



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